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Tafelbild des Workshops der LpB, Bild: Reschke

Workshop der Landeszentrale für Politische Bildung (LpB) zum Thema Menschenwürde an der Heinrich-Schickhardt-Schule

Anschauliche Demokratieförderung an der HSS zum Thema Menschenwürde für die Klasse E1AT, oder warum in Deutschland niemand für immer „weggesperrt“ werden darf.

Die Klasse E1AT (Automatisierungstechniker im ersten Lehrjahr) der HSS lernte in einem Workshop mit drei Referent*innen der Landeszentrale für politische Bildung, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Die Würde eines Menschen ist, anders als der Wert eines Gegenstandes, grundsätzlich nicht an seine Nützlichkeit geknüpft. Die Menschenwürde kann nicht durch Alter, Krankheit oder Straffälligkeit verwirkt werden, da sie ausnahmslos für alle Menschen gilt. Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes setzt hierfür den rechtlichen Rahmen. Genau aus dieser Unverletzlichkeit der Menschenwürde leitet sich auch der Grundsatz ab, dass Straftäter nie für immer eingesperrt werden dürfen, da ohne Hoffnung auf Freiheit die Menschenwürde verletzt wird. Diese Prinzipien wurden den Schüler*innen im Rahmen des Workshops, u. a. mit Fallbeispielen, mit denen sich die Schüler*innen in kleinen Arbeitsgruppen auseinandersetzen mussten, nahegebracht, um ein grundsätzliches Verständnis für diese Thematik zu vermitteln. Immerhin gibt es nach besonders aufmerksamkeitserregenden Straftaten immer wieder die Forderung, den Straftäter für immer „wegzusperren“. Dass solche Forderungen nicht mit der Menschenwürde und dem Grundgesetz vereinbar sind, und Grundrechte oft miteinander in Konflikt stehen, sollte die Workshop den Teilnehmenden nahebringen. Das Abwägen zwischen diesen Konflikten ist eine Konstante in demokratischen Gesellschaften, und muss erlernt, geübt und gelebt werden. Der vielschichtige Workshop bestand aus unterschiedlichen sehr anschaulichen Beispielfällen, anhand derer die Teilnehmenden unterschiedliche kontroverse Szenarien durchsprechen und-spielen mussten. Am Ende zeigten sich sowohl die Schüler*innen als auch die Gemeinschaftskundelehrerin, Verena Wernet, sehr zufrieden mit dem Workshop, der ihnen zukünftig ein tieferes Verständnis des Themas ermöglichte. Darüber hinaus lobten die Referent*innen das Engagement und den Leistungswillen der Klasse, die trotz der Hitze toll mitgearbeitet hat.